Rückblick 2009 - Seite1
Highlight des Monats: Weihnachten. Natürlich. Unsere Zeit. Weihnachten und die Zeit drum herum ist unsere Lieblingszeit. Endlich ist
alles festlich geschmückt und überall klitzert und blinkt es. Geschenke kaufen, Überraschungen vorbereiten, Christbaum aussuchen
Weihnachtsmärkte besuchen, auf gemeinsamen Urlaub freuen und den Weihnachtsabend planen. Was gibt es schöneres..
Am Samstag darauf feierten wir mit der Stockbridge Pipe Band Weihnachten in der Cocktail Bar des Hawke & Hunter Boutique Hotels. Es
ging schon um 2 Uhr nachmittags los und sollte, so dachten wir, mit einem Buffet abschließen. Leider bestand das Buffet aus ein paar
Canapés und ließ uns ziemlich hungrig am Ende aussehen. Secret Santa brachte uns ein paar nette Geschenke ein, die mit Bedacht
ausgesucht wurden, genau wie wir uns Mühe damit gegeben haben. Eine nette Idee, die jedem ein nettes Geschenk zu einem vorher
festgesetzten Preis einbrachte. Am Nachhauseweg machten wir dann Halt bei Kentucky Fried Chicken und nahmen uns ein nettes
schnelles Abendessen mit auf den Weg.
Am Sonntag trafen sich dann die meisten Bandmitglieder zum Santa Run – einem traditionellen Charity Event – für den guten Zweck. So
viele wie möglich kaufen sich ein Santa-Outfit und diese Spende von £10 geht dann Kinderorganisationen in Edinburgh zu Gute. Die Band
spielt hier immer umsonst und begleitet den Start zu dem Lauf durch Edinburgh. Diese Santa Läufe finden in verschiedensten Städten
statt. Es war uuuur kalt, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat. Ich machte eifrig Fotos und filmte den Start (siehe auf Youtube).
Zum Ausklang ging es danach noch mit Freunden auf den Weihnachtsmarkt.
Michael startete danach mit seinem Schichtdienst – eine äußerst konfuse Angelegenheit. Nun die müssen auch erst Lernen wie sie die
Leute einteilen. Selbst die Öffnungszeiten ändern sich von Tag zu Tag und es ist nie sicher wie lange geöffnet ist noch ob der Plan aktuell
ist den Sie ausgedruckt haben, oder doch online sich wieder etwas geändert hat. Nun mal sehen wie sich das weiter entwickelt. Kurz vor
Weihnachten wurde er noch in die engere Auswahl für einen Security Job bei RBS (Royal Bank of Scotland) genommen und die
persönlichen Referenzen befragt, was die langjährigen Freunde über Michael aussagen. Klingt nicht uninteressant.
Nachdem am 15. die Gehälter eingetrudelt waren, ging es fleißig ans Geschenke einkaufen. So konnten wir doch noch ein paar Päckchen
unter den Weihnachtsbaum legen. Die Weihnachtskarten wurden auch alle verschickt und kamen hoffentlich noch alle rechtzeitig vor
Weihnachten an.
Am 20.Dezember war es für gute Freunde aus Österreich von uns so weit, die uns im Mai hier besucht hatten, und der kleine André jun.
erblickte das Licht der Welt und machte Christiane und André zu stolzen Eltern. Herzlich willkommen und herzlichen Glückwunsch. Nun
ist unser ganz lieber Freund Piper Onkel geworden. Ein ganz stolzer noch dazu. Da hat Oma Johanna nun alle Hände voll zu tun und es
wurden sicher wunderschöne Weinachten mit dem ersten Enkerl „unter dem Weihnachtsbaum“.
Am 23.12. suchte uns der Winter in Edinburgh heim. Als es in der Früh anfing hell zu werden wurden wir der ganzen weißen Pracht
ansichtig. Im Radio brachten sie eine Hiobsbotschaft nach der anderen: Eine Schule nach der anderen blieb geschlossen, Busverkehr nur
mehr eingeschränkt, da überall die Busse hängen blieben, viele Zufahrtsstraßen nach Edinburgh waren nahezu unpassierbar durch
hängengebliebene Busse, LKWs und Autos. Gute 20cm Schnee haben Edinburgh lahm gelegt. In einer Stadt wo es kaum eine Nachfrage
nach Winterreifen gibt, da an ganz wenigen Tagen im Winter nur ein Hauch von Schnee normalerweise liegt, kam der Verkehr fast zum
Erliegen. Michael traute sich hinaus, da er noch ein bisserl was einkaufen musste für das Weihnachtsessen und stapfte durch den Schnee.
War das schön. Überall die weiße Pracht und das zu Weihnachten. Die Leute hier waren allerdings nicht wirklich so glücklich mit dem
Schnee überall, besonders auf den Straßen…
Ein bisschen taute noch weg über Nacht, aber am 24.12., Christmas Eve“ hatten wir trotzdem weiße Weihnachten und es fing auch immer
wieder kitschig schön zu schneien an. Da mussten wir nach Schottland kommen um weiße Weihnachten zu haben. Ist das schön. Wir
gingen auf den Weihnachtsmarkt und fuhren mit dem „Riesenrad“ und bekamen so einen schönen Überblick auf die verschneite Stadt und
unsere Burg konnten wir mal in einem ganz anderen Gewand sehen, wie in dicke weiße Watte gepackt. Waren wir sowieso schon in
festlicher Stimmung, untermahlte der Schnee überall diese Stimmung erst recht. Bevor wir nach Hause gingen, sahen wir uns noch die
Weihnachtsgeschichte in 3D im Kino an. So schön, wirklich nett gemacht und für den besonderen Tag sehr passend.
Dann gings nach Hause und Michael schwang sich an den Herd und in die Küche um das traditionelle Weihnachtsdinner wie immer
vorzubereiten. Mmmmmh war das gut. Als Nachspeise gabs seinen Hit: eine Malakofftorte. Nachdem wir Biskotten hier gefunden haben,
konnte ihn nichts mehr davon abhalten seinen Klassiker hier auch machen zu können. Endlich war es Zeit für die Bescherung und ich war
schon so gespannt auf unserem 210cm neuen künstlichen Christbaum. Das Christkind war ur fleißig gewesen und hat einen wunderschön
dekorierten Baum für uns bereitgehalten. Der Platz am Fenster ist perfekt. Nach dem Auspacken der Geschenke war Michael ganz traurig,
dass er nun wieder ein ganzes Jahr warten muss bis Weihnachten ist…
Silvester war etwas hektisch, da bis 2 Minuten vor Mitternacht nicht klar war ob Michael es rechtzeitig nach der Arbeit nach Hause
schaffen wird. Wir hatten Chris und Liv eingeladen mit uns die Jahreswende zu verbringen. Die Sektflasche war schon im
„Bereitmachmodus“ als es an der Türe klingelte und Michael die Treppen heraufstürmte. Noch 1,5 Minuten bis Mitternacht. Schnell die
Flasche ausgepackt, noch 1 Minute, Gläser bereit, 50 Sekunden, ui der Korken treibt schon - 30 Sekunden, alle das Glas in die Hand, 15
Sekunden, und nun alle gemeinsam runter zählen: 10-9-8-7…. 2-1- Plopp: Prosit Neujahr!! Und alle singen: Should Auld Acquaintance Be
Forgot… War das schön. Dann alle zu Tisch und ran ans Fondue mit Megahunger mittlerweile, denn keiner hatte noch zu Abend gegessen.
Wurde ein gemütliches Beisammensitzen und Plauschen bei Bier, Cider, Whisky, Schnaps, Bleigießen und ApplePie bis 4 Uhr früh. Auf ein
tolles Jahr 2010.
Highlight des Monats: Michael hat es auch geschafft und einen Vollzeitjob gefunden. Mitte November kam der überraschende Anruf von
der Agentur, die ihn eigentlich schon abgeschrieben hatte, dass er, wenn er einige Tests schafft, einen Interviewtermin für einen Job als
Technischer Support für O2 Breitband bekommt. Noch am Abend des Interviews bekam er den erlösenden Anruf während des
Abendessens, das er am Montag darauf zu arbeiten beginnen kann, wenn er den nun angebotenen Job auch annehmen möchte. Was für
einen Frage… natürlich! Jetzt betreut er UK Kunden, die Probleme mit Ihrer Internetverbindung haben. Das war das schönste Vor-
Weihnachtsgeschenk für uns beide! Der Vertrag kommt als besonders Packerl unter den Christbaum.
Michael hatte nicht so viel Glück. Er musst an beiden Tagen arbeiten. Einen davon 14 Stunden! Rugby vom feinsten aber er musste leider
Dienst am Parkplatz machen und Autos und Busse einweisen, die dort parken durften. Kein Haar war am Ende trocken, alle
Kleiderschichten komplett durchnässt. Am Ende des Tages hatte er Glück und Ein Kollege brachte die arme gebadete Maus nach Hause.
Wo er gesessen hatte im Auto hinterließ er doch tatsächlich eine richtige Pfütze!! Eine lange heiße Dusche, starke Pulver, Kaffee und
Aspirin schafften es, dass er keine Lungenentzündung davon trug.
Am 5. November ist immer das größte Feuerwerk des Jahres in Erinnerung an Guy Fawkes. Guy Fawkes war ein engl/kathol. Offizier, der
am 5.11. 1605 ein Attentat auf den engl König Jakob I. versuchte in dem er das engl Parlament in London mit über 2 Tonnen
Schwarzpulver in die Luft sprengen wollte (Anlass war die Verfolgung der Katholiken). Er wurde verraten und der Anschlag somit
vereitelt. Michael hatte Dienst im Meadowbank Stadium wo immer das größte der Feuerwerke unter einem Thema stattfindet. Dieses Jahr
Walt Disney. War cool. Man konnte aber überall in der Stadt Feuerwerke sehen, auch vor unserem Wohnzimmerfenster. Herrlich!
Ganz überraschend bekamen wir ganz lieben Besuch von Brigitte. Sie ist ja vorrübergehend wieder nach Österreich zurückgegangen,
nachdem sie in unserer ersten Zeit auch eine sehr große Unterstützung war. Für ein paar Tage kam Sie nach Edinburgh und da war
natürlich auch ein Besuch bei uns schnell eingeplant. Diesmal gabs nichts österreichisches für die Auslandsösterreicher sondern ein
Fischcurry – typisch für hier, denn die Insel ist verschossen in alles was nach Curry aussieht, schmeckt und riecht. Indische Restaurants
sind die „Chinesen der Insel“. Es wurde ein schöner langer Abend wo das Geschnatter unter Österreichern nie verstummte.
Am 3. Wochenende war es so weit: Zeit für Weihnachtsdekoration. Endlich das erste Mal Wohnung hier schmücken. Wir haben uns schon
soo drauf gefreut los legen zu können. Wer uns kennt wie gerne und aufwendig wir weihnachtlich dekorieren, kann sich unsere Vorfreude
ausmahlen wie wir uns drauf stürzten. Mal neu planen wo was denn hinkommen soll. Es ist richtig kitschig geworden und mit meinem
kleinen fleißigen emsigen Elf (mein lieber Schatz), der ganz in seinem Element war, wurde das Wohnzimmer zu einem richtig schönen
gemütliches Weihnachtszimmer. Jetzt kann der Dezember kommen.
Donnerstags darauf war es auch in Edinburgh so weit. Wie immer am letzten Donnerstag im November heißt es „Lights on“ und die
Weihnachtsdekoration auf der Princes Street wird mit einem Spektakel eingeschaltet. Am gleichen Tag eröffnet sowohl der Adventmarkt
als auch der German Christmas Market, der dem Christkindelmarkt sehr ähnelt. Höhepunkt ist hier das tolle Feuerwerk mitten in der
Stadt. Wir haben uns sehr beeilt nach der Arbeit, damit wir es noch rechtzeitig zu den Menschenmassen schafften und uns unter das Volk
mischen konnten. War das schön (siehe Bilder!)
Ein verkehrstechnisches Highlight war die Wiedereröffnung „unserer“ Princes Street am 29. November. ENDLICH. Die Schienen sind
verlegt, alles fertig. Endlich dürfen auch die Busse wieder auf dieser wunderschönen Straße fahren, wo man tagtäglich an dem schönen
Edinburgh Castle, dem Carlton Hill, dem Scotts Monument, den Princes Gardens am Weg zur und von der Arbeit vorbei kommt. Bis die
Straßenbahn auch wirklich fahren wird dauert es zwar noch sicher mindestens 1,5 Jahre aber auch die werden wie im Flug vergehen.
Am 30.November ist der schottische Nationalfeiertag: St. Andrew´s Day. Nach dem Apostel und Fischer Andreas, einer der 4 ersten
Aposteln Jesu, der unter Nero gekreuzigt wurde auf einem Kreuz mit schrägen Balken, das seit dem „Andreaskreuz“ heißt. Die 2 weißen
Balken in der schottischen Nationalflagge repräsentieren dieses Andreaskreuz. Die Reliquien vom heiligen Andreas wurden von den
Kelten an den Ort gebracht, der später den Namen St. Andrews erhielt. Soweit ein kleiner Ausflug in die Geschichte. Die wurde aber auch
besonders heuer im „Homecoming Year“ gefeiert.
Es gab zu diesem Anlass gleich 3 Paraden, bei denen die Stockbridge Pipe Band vertreten war. 2 davon fanden zeitgleich statt am Samstag,
wobei Michael sein Bass Drum Debut bei der Parade, die die Royal Mile vom Castle bis zum Parlament marschierte, gab. Puh war er
aufgeregt. Das Wetter hat gehalten, wenn es auch bitter kalt war. Er hatte weniger mit dem Takt als mit dem Kilt zu kämpfen, da er ja so
abgenommen hat, drohte er dauernd diesen zu verlieren. Ich war emsig mit der Filmkamera dabei um keinen Moment zu versäumen.
Leider sah man dann im Endeffekt leider nicht viel, da es schon viel zu dunkel war. Die Parade ging erst in der Dämmerung um 16:30 los
und am Ende war es bereits zappenduster. Besser war es am Sonntag, am Weg zum Castle hinauf und einer Massband Performance auf
der Esplanade. Das war sicher ein Highlight in Michaels Band-Leben auf diesem heiligen Platz, wo auch immer das Military Tattoo im
August stattfindet, zu spielen.
Highlight des Monats: Michael hatte seinen ersten Kurs hier absolviert und die Abschlussprüfung mit Bravour bestanden. Mit der nun
erhaltenen SIA Licence kann er als Security/Doorman hier arbeiten (vorher war er ein Safety Steward). Gratulation! Nicht einfach
gewesen dem Unterricht zu folgen und alles zu verstehen, und dann erst die Prüfung, alles auf Englisch – Hut ab! Bin ich stolz!!
Diesen Monat war es wieder so weit mit einer weiteren 6-Monats Inspektion unseres Vermieter-Representanten. Es wurde gecheckt ob die
Wohnung in ordentlichem Zustand ist, nichts an die Wände montiert wurde, keine Wasserschäden sind, alle Geräte funktionieren, wir
einfach ordentliche Mieter sind. Etwas gewöhnungsbedürftig wenn da jemand quasi Fremder regelmäßig durch die Wohnung marschiert
und sich alles genau ansieht, aber bei uns war ja auch alles in Ordnung. Wir sind ja so brav!
Wir haben auch wieder Nachbarn bekommen. Nachdem die Studenten aus unserer Nachbarwohnung rausgeschmissen wurden weil sie zu
laut waren (obwohl sich da eher die unteren Nachbarn mehr als wir gestört fühlten), zogen nun wieder Studenten ein, die nicht den besten
ersten Eindruck machten. Die Einweihungsparty (flat warming party) der 3 Mädels war eine ziemlich lautstarke Geschichte. Sie hatten
uns netterweise eine Vorwarnung zukommen lassen, dass es an dem Abend ein bisschen lauter werden kann, aber das war dann sehr
untertrieben. Von Klingelattaken um 2 Uhr früh und durch den Briefschlitz gesteckten Schuhen wollen wir gar nicht viel reden. Eine
Woche darauf wurde wieder recht ordentlich gefeiert und wieder bei uns mitten in der Nacht bei der Haustür angeklingelt. Michael ging
zwar zur Tür und warf einen bitterbösen Blick hinaus, aber viel hat es sie nicht gekümmert. Na mal sehen wie lange die bleiben….
Bei Michaels Pipe Band ging es nach 1 Monat Pause wieder los und die Freude war riesengroß als sich herausstellte, dass es die Band ob
der tollen Ergebnisse der letzten Saison tatsächlich geschafft hatte aufzusteigen und nun in Grad 3B spielen kann. Deshalb wurde
beschlossen nun eine zweite Band ins Leben zu rufen, die wieder bei Grad 4B einsteigt und so mehr Mitgliedern der Band die Möglichkeit
bietet bei Competitions mitzuspielen. Michael wird bei dieser Band als Base Drummer spielen. Snare Drum wird er aber weiterhin üben
um bei anderen Auftritten der Band im In- und Ausland mitspielen zu können. Geplant ist z.B. im Jänner 2010 ein mehrtägiger Auftritt in
verschiedenen Städten Deutschlands bei der Show „Musikparade“.
Dieses Jahr haben wir beschlossen den österreichischen Nationalfeiertag auch hier ein bisschen zu feiern. Wir luden Julia, Andrew und
Moritz samt Hund zu Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat und Apfelstrudel als Nachspeise ein. Als Untermalung diente Andre Rieus
Konzert in Wien auf DVD. Das war ein Schunkeln zu Walzerklängen... Moritz, nun fast 2 Monate alt, gefiel es auch denn er verschlief fast
den ganzen Abend.
Unseren Besuch hatten wir auch zum Anlass genommen nun doch die Heizung auf zu drehen. Wir wollten es so lange wie möglich
hinauszögern, aber die Temperaturen der letzten Tage machten es doch notwendig. (2 Tage darauf haben wir sie wieder abgedreht, da wir
wieder 18 Grad hatten!!)
Highlight des Monats: Erster Auftritt Michaels mit der Stockbridge Pipe Band. Bei der Homecoming Parade in South Queensferry
nördlich von Edinburgh war es soweit. Der Leading Drummer anerkannte Michaels intensives üben den ganzen Sommer lang und so
bekam Michael sein Outfit überreicht. Anders als in Österreich musste er sich nicht alles kaufen! Es war einfach unglaublich ihn bei der
Erfüllung eines großen Lebenstraums beobachten zu können. Mitglied einer schottischen Band zu sein und mit ihr aufzutreten. Bin ich
stolz auf meinen Schatz! (Siehe unsere neuen Fotos und das Video auf YouTube
Am ersten Sonntag im Monat kamen wir etwas in Stress mit Events und Michael hatte auch noch zwischendurch zu arbeiten. Mittags
besuchten wir die *Riding of the Marches* Parade mit 300 Pferden mitten in Edinburgh auf der Royal Mile. Nach 60 Jahren Pause
führten sie wieder diesen Brauch ein. War toll, sehr beeindruckend wie sie sich durch die Massen von Publikum schlängelten um vor dem
Mercat Cross bei der St. Giles Kirche vom Bürgermeister von Edinburgh begrüßt zu werden mit der erneuerten Stadtfahne in weiß. Ein
imposantes Schauspiel.
Michael machte sich danach auf zum Arbeiten. Am gleichen Tag fand am Abend nämlich das jährlich größte Feuerwerk als Abschluss des
Edinburgh Festivals statt, wo das besondere nicht nur die Dauer des Feuerwerks ist (1 Stunde!), sondern auch die klassische (diesmal
Händel) Begleitmusik durch ein Live-Orchester in Princes Street Gardens. Um die Massen besser aufzuteilen wurden zwei public viewing
areas eingerichtet, eine davon in Inverleith Park mit Riesenleinwand und vielen Gastronomie-Standeln. Und genau dort war Michaels
Arbeitsort für diesen Abend und ich schnappte mir einen gemütlichen Klappstuhl und machte es mir gemütlich für den Abend. Ein
bisschen frisch schon zum draußen sitzen, aber Feuerwerk zu Händels Messias bekommt man nicht alle Tage geboten.
Mitte des Monats war dann die letzte Competition für die Stockbridge Pipe Band bei den Highland Games in Peebles, südlich von
Edinburgh. Per Bus ging es los mit unserem lieben Busfahrer Willi. Wie schon den ganzen Sommer über hatten wir wieder Glück mit dem
Wetter. In Grad 4 war es ein schöner Abschluss einer erfolgreichen Saison. Sie wurden sowohl bei Band als auch Drum Corps 1. und
konnten somit den Branch Champion Titel verteidigen. Ob es gelingt nun im Grad aufzusteigen von Grad 4A zu Grad 3B wird erst der
Oktober zeigen wenn die Royal Pipe Band Association zusammentritt und entscheidet in welchen Grad welche Band spielt auf Grund der
erzielten Ergebnisse.
Michaels Einsätze für G4S gingen Schlag auf Schlag. Bei den Heimspielen der Edinburgh Fußball Clubs Hibs und Hearts arbeitet er
regelmäßig, sowie bei Länderspielen oder auch Konzerten in Glasgow. Auf den britischen Führerschein warten wir übrigens noch immer...
Es lebe die Bürokratie. Die haben sie hier erfunden oder gut von Österreich abgeschaut.
Ende des Monats gab es ein Wochenende an dem Open-Day für viele Gebäude war, die sonst nicht, oder nicht in dem Ausmaß, öffentlich
zugänglich sind. Also Privathäuser, Firmengebäude in historisch oder architektonisch interessanten Gebäuden, Bibliothek der Edinburgh
University, Leuchttürme, oder auch Kirchen, die sonst nur zu Messen geöffnet sind. Wir konnten nur einen Bruchteil am Sonntag
ansehen, denn am Samstag an diesem Wochenende wurde Michael eingeladen bei einem Golfturnier der Band, dem *Cider Cup*
(Drummer gegen Piper) als Fotograph and Filmer dabei zu sein und mal einen ersten Eindruck von einem Golfnachmittag zu bekommen.
Es war gleich ein 18-Loch Platz und dauerte somit 5 !! Stunden. 5 Stunden Land auf und Land ab, wenigstens bei traumhaft schönem
Herbstwetter, aber eine Hatscherei... Michael war fix und fertig! Trotzdem wollen wir mal, vielleicht nächstes Jahr, reinschnuppern ins
Golf spielen, da es hier ganz normal ist und keinesfalls nur ein elitärer Sport für die oberen 10.000.
Diesen Monat gab es noch einen Jahrestag: am 24. September war es 1 Jahr, dass wir diese Wohnung haben! Wahnsinn, schon wieder ein
Jahr vorbei. Wir haben aber auch viel gemacht und die Wohnung so richtig gemütlich eingerichtet, so dass wir uns richtig wohl und zu
Hause fühlen.
Ereignis des Monats: Diesmal gibt es gleich 2!!! Michael hat einen Job und Mama war da!!! Beides in der gleichen Woche!!! Michael
arbeitet als Security bei verschiedenen Events. Es ist ein Anfang, auf den wir lange gewartet haben. Ende August war es soweit und Mama
kam auf Besuch. Details zu beiden siehe sp?ter. (Siehe auch unsere neuen Fotos!)
Am ersten Wochenende in diesem Monat fand im Holyrood Park die traditionelle Cavalcade statt, eine Parade, die normalerweise ?ber die
Princes Street gef?hrt wird, diesmal aber wegen der Tram Baustelle in den Park verlegt wurde. Daran nehmen nicht nur die Military
Tattoo Akteure teil, sondern auch viele gemeinn?tzige Vereine pr?sentieren sich, sowie K?nstler und Schauspieler des Edinburgh Fringe
Festivals. Ein kunterbunter Haufen schl?ngelte sich durch den Queens Drive vor der malerischen Kulisse des Arthur Seat. Dann kam die
Mega?berraschung: Geza, der beste Piper den ?sterreich hat und der zur Zeit in Irland studiert, sagte sich an und stand 1 Stunde sp?ter
vor uns. Das war ein Wiedersehen, denn wir hatten uns auch schon lange nicht mehr gesehen. Wir erfuhren, dass seine Freunde, bei
denen er in Glasgow h?tte wohnen sollen f?r 1 Woche, pl?tzlich verreist waren und er somit ohne Unterkunft da stand. Also schnappten
wir ihn und er kam mit uns und schlief nat?rlich bei uns. Das wurde eine lange Nacht bei Fish & Chips.
Michael hatte einige Tage sp?ter ein Vorstellungsgespr?ch in einer Pizzeria, wo er nach dem Interview zum Probearbeiten am n?chsten
Tag eingeladen wurde. Das erste Mal wieder k?rperlich arbeiten nach 10 Jahren B?rojob? Puh das war anstrengend, glaubt man gar nicht.
Leider, oder Gott-sei-Dank, klappte es nicht mit dem Job, keine Ahnung warum, denn die Pizzen waren sch?n wie Gem?lde. Das zweite
Interview in diesem Monat war schon bei G4S und da gab es statt einer Jobzusage gleich die ersten Arbeitstermine. Juhu. Schluss auch
mit gem?tlicher Schlabberkleidung beim Arbeiten, jetzt ist lang?rmeliges wei?es Hemd und Krawatte im Streifendesign angesagt, sowie
schwarze Hose und schwarze Schuhe. Fesch schaut mein Schatz aus.
Am 14. war es endlich so weit. Die Karten f?r DEN Event schlecht hin, die wir schon sooo lange im voraus (im Dezember 2008) gekauft
hatten, fanden endlich ihre Verwendung. Es war Zeit f?r das Military Tattoo 2009 (zum 60. Mal). Leider spielte das Wetter nicht mit, was
unserer Stimmung aber keinen Abbruch tat. Es war sooo toll und sooo gut trotz dem teilweise sehr heftigen Regenguss. Besonders
nat?rlich war das schweizer Top Secret Drum Corps und die schweizer Central Army Band, die mit den Showtrommeleinlagen einfach
umwerfend waren. Wir hatten auch einen royalen Gast: den K?nig von Tonga!. Ziemlich waschelnass aber total happy kamen wir um
Mitternacht nach Hause. Nun hei?t es wieder ein Jahr warten.
Am n?chsten Tag ging es dann gleich weiter mit dem n?chsten Highlight: The World Pipe Band Championships of Glasgow. Wenn ihr Lust
und Laune habt, schaut Euch das Video dazu auf YouTube an. War ein cooler Auftritt. F?r den angestrebten Gewinn ging es sich leider
nicht aus, aber f?r uns war es trotzdem ein toller Tag. Vormittags hat es noch ziemlich heftig geregnet und der Zeltaufbau gestaltete sich
f?r Michael zur Schlammschlacht. Aber nachmittags klarte es auf und es wurde doch noch ein recht sch?ner Tag. Wir trafen nicht nur Geza
wieder, sondern auch Benedikt Groh und Dean Hall, die beim ?Pipe Band Club Australia? spielten und Michael von den Workshops in
Breuberg her kennt, wo sie als Lehrer fungierten. Zum Abschluss, als die Massed Band, also alle teilnehmenden Bands zusammen (8000
Piper und Drummer) ein Tribut an den ?Chieftain? der Veranstaltung spielten, lief einem schon die Ganselhaut runter, so ?berw?ltigend
hat das geklungen. Wahnsinn.
Am Sonntag darauf wollten wir uns dann erholen und das G?stezimmer fertig herrichten, als Julia und Andrew anriefen ob wir nicht mit
nach Gullane und North Berrick m?chten um einen sch?nen, langen, ausgiebigen Strandspaziergang zu machen und anschlie?end hei?e
Schokolade und Torte bei Falko, einem deutschen Konditormeister, zu schnabulieren? Nun da konnten wir unm?glich nein sagen und so
machten wir einen supersch?nen Ausflug ans Meer.
In der Arbeit bekam mein Team einen halben Tag frei geschenkt, wo wir uns schlie?lich auf ein Programm geeinigt haben was wir denn so
machen m?chten statt in der Firma vor dem Computer zu sitzen. Heraus kam eine Treasure Hunt - Schnitzeljagd - in Edinburgh. Wir
bekamen Unterlagen von einer Agentur, wo wir viele Fragen ?ber und Dinge in Edinburgh beantworten bzw suchen mussten. War sehr
lustig und sehr informativ. Vorher bekamen wir als St?rkung noch ein Mittagessen in einem relativ vornehmen Lokal spendiert. Eine nette
Idee und hat viel Spa? gemacht. Nach 4 Stunden kreuz und quer durch die Stadt laufend, und uns durch Touristenmassen w?lzend, hatten
wir das richtige Losungswort gefunden und die Jagd war zu Ende.
Dann war es endlich so weit und Mama, sowie Ren? und Nicole, unsere beiden August Besuche, kamen gemeinsam in Edinburgh an.
Mama verbrachte dann aber die n?chsten 5 Tage bei Sabine, Ren? und Nicole kamen zu uns. Den ersten Tag ihrer Schottland-Woche
verbrachten wir gemeinsam durch die Stadt schlendernd und mal einen ersten ?berblick bekommend. Am Mittwoch machen wir dann
einen schottischen Abend mit traditionellem Haggis f?r Ren? und Nicole, Mama und Sabine, Julia und Andrew, und uns beiden nat?rlich.
Mama wollte die Gelegenheit n?tzen und unsere ersten schottischen Freunde kennenlernen und sich bedanken f?r die gro?e Hilfe, die sie
sie uns waren. Mmh das schmeckte!